Aus Sorge füreinander jetzt auf das direkte Miteinander verzichten!

Auch „hallo in sülz“ hat sich schweren Herzens entschlossen, momentan auf alle Treffen bis Ostern zu verzichten. Nicht aus Angst oder Hysterie, sondern aus Solidarität.

Es ist paradox und nicht einfach zu verstehen: Aus Sorge füreinander werden wir jetzt auf das direkte Miteinander verzichten! Wir werden unsere Kontakte einschränken, um die Verbreitung des Virus zu verhindern: Denn ohne es zu wissen, könnten wir uns ja selber schon angesteckt haben und würden beim Zusammenkommen die Anderen anstecken. Ja, wir müssen deshalb auf vieles verzichten (Treffen, Kindergarten und Schule, Fußball, kleine und große Kulturveranstaltungen, etc.) – aber nur durch diese Solidarität können wir verhindern, dass so viele Menschen auf einmal krank werden, dass es für schwere Fälle keine notwendigen Behandlungen und Intensivbetten mehr gibt.

Quelle: FAQ der Bundesregierung

Darum geht es beim Appell, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen: „Die Kurve flach halten“ (#flattenthecurve“). Mit der „Kurve“ ist das mathematische Modell für das exponentielle Wachstum („Die Wucht der großen Zahl“) gemeint, die den Corona-Virus so tückisch macht: Die Ansteckungskurve verläuft am Anfang ganz langsam, aber vermehrt sich dann in rasanter Geschwindigkeit:

Zunächst ist es nur ein Kranker, der 3 andere ansteckt, jeder der drei Kranken steckt wieder 3 andere an – dann sind es schon 9. Bei der nächsten Runde sind es 3×9=27, dann 3×27=81, dann 243, 729, etc.

Quelle: Our World in Data (Stand: 9.3.2020)

D.h. die Kurve wird immer steiler und schießt innerhalb von Tagen fast senkrecht nach oben… Genauso waren die Verläufe der Ansteckungen in den verschiedenen Ländern: siehe Grafik .

Daher der Verzicht auf Sozialkontakte: Wenn wir uns weniger mit Anderen treffen, stecken wir auch weniger Leute an – und das Wachstum der Ansteckung wird weniger steil, die Überlastung des Gesundheitssystems wird vermieden und alle werden so behandelt und versorgt werden können, wie sie es benötigen.

So viel zu den Gründen, warum „hallo in sülz“ nach dem heutigen Stand der Dinge (am 14.3.2020) mit unseren Treffen erst einmal pausiert. Wir hoffen natürlich, dass sich die Ansteckungskurve durch all die jetzt getroffenen Maßnahmen verlangsamt und danach unser gewohntes Miteinander wieder fortgesetzt werden kann.

Um sich und andere nicht anzustecken, muss man mehr über den Corona-Virus wissen: Informationen, Fragen und Antworten, Hinweise und Merkblätter sind im Beitrag „Corona-Infos in vielen Sprachen“ zusammengestellt.

Quelle: Süddeutsche Zeitung