„Verflixt und zugenäht“

so lernst du hier –  ist ein typischer Männerspruch. Die Frauen bei unserer AG Handarbeiten würden Nähen eher selten mit einem Fluch in Verbindung bringen, denn dafür können sie es einfach zu gut – und außerdem hilft hier jede jeder. Selbst Anfängerinnen müssen nicht verzweifeln.

Die Sprache dabei ist universell: Karima braucht keine deutsche Gebrauchsanleitung für die Nähmaschine, und Humaida versteht sich im Alter von gerade mal einem Jahr sehr gut mit Maria-Luise und Annemarie von „hallo in sülz“. Das mit der deutschen Sprache, das geht aber meist schon gut voran.

Die AG Handarbeiten ist von sechs Frauen vor einem Jahr gegründet worden. Die haben zahlreiche gebrauchte Nähmaschinen herangeschafft und darüber hinaus auch viele Stoff-Spenden bei Privatmenschen und Geschäften im Veedel organisiert. Es gibt viel zu tun! Röcke und Hosen werden genäht, ebenso Gardinen und Vorhänge. Mützen werden gestrickt (nicht nur für Humaida), die Topflappen etwa hat die AG Kochen sehr gut gebrauchen können und der Deutsch-Kurs die zahlreichen Federmäppchen.

Es läuft also, könnte man sagen, aber: es könnte noch wesentlich besser sein. Noch trifft sich die Gruppe im Clubraum der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), aber das ist dann doch eher eine Behelfslösung. Auch die AG Handarbeiten würde davon profitieren, wenn die Frauen gemeinsam in der Flüchtlings-Unterkunft ihrem Hobby nachgehen könnten. Im Moment ist das schwierig, weil es in der Unterkunft selbst zum Schlafen schon zu eng ist. „hallo in sülz“ hofft darauf, dass die Stadtverwaltung bald für halbwegs „normale“ Verhältnisse sorgt.

Für Interessierte und Neugierige: Die AG Handarbeiten trifft sich freitags von 16 bis 18 Uhr im Clubraum der Kath. Hochschulgemeinde, Berrenrather Straße 127, am besten vorher eine Mail senden an handarbeiten@halloinsuelz.de